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Geschichte & Wappen

Die Entwicklung Rottach-Egerns

Die politische Gemeinde Rottach-Egern (früher Rottach) ist unter Abt Eberhardt mit Adalprecht de Rota, die beide dem 746 gegründeten Kloster Tegernsee angehörten, erstmals erwähnt. Der Name Egern dürfte wohl aus Egerdach, Egridun, Egerden entstanden sein.

Bild vergrößern: Rathaus Frontansicht mit Fahne, Zwiebelturm und Uhr
Rathaus Rottach-Egern

Rottach-Egern war ein Fischer- und Bauerndorf und empfing seine Impulse hauptsächlich durch das Benediktinerkloster Tegernsee, das bis zur Säkularisation im Jahre 1803 bestand und durch seine Bibliothek berühmt war. Hier entstand auch der erste deutschsprachige Roman "Ruodlieb".

Herzog Heinrich von Tirol öffnete im Jahre 1320 den Weg durchs Achental (Tirol), damit wurde Rottach in die Straße einbezogen, die eine wichtige Handelsstraße von Bayern nach Tirol und Italien war. Seit dieser Zeit bis ins 19. Jahrhundert hinein blieb der Ort im wesentlichen eine Durchgangs- und Relaisstation.

Nach der Klosteraufhebung im Jahre 1803 kamen im Jahre 1817 die Wittelsbacher an den Tegernsee und mit ihnen die ersten Gäste. Es waren Minister und Staatssekretäre, Dichter und Maler und vor allem der Adel. Blättert man in alten Schriften, so finden sich im Tegernseer Tal die Namen König Max-Josef, Alexander I., Nikolaus I., Kaiser Franz von Österreich, Herzog Karl Theodor, Graf Rechberg, Staatsrat von Kobell, von Welsch, Fürst Taxis, König Franz von Neapel, Fürst Donnersmarck und Lord Ponsonby. Und wieder später kamen der Philosoph Deutinger, Henriette Anna Salisbury, Gräfin zu Sayn-Wittgenstein und Bayerns Kultusminister von Wehner und dazu noch eine Reihe von bedeutenden Künstlern.

Der Egerner Friedhof ist einer der meistbesuchtesten Friedhöfe Altbayerns. Die Dichter Ludwig Thoma und Ludwig Ganghofer, der Kammersänger Leo Slezak, die Schriftsteller Heinrich und Alexander Spoerl und der bekannte Maler Olaf Gulbransson sind hier beerdigt (Beschreibung Bronzeskulpturen im Kurpark Rottach-Egern, Seestraße).

Am 19.03.1951 änderte sich der Gemeindename von "Rottach" in "Rottach-Egern" und das Wappenrecht wurde verliehen.

Bild vergrößern: Wappen der Gemeinde Rottach-Egern: Schild silbern, geteilt durch einen roten Querfluß, oben der Rumpf eines blauen Fischreihers mit einem Fisch im Schnabel, unten ein gründer Kahn mit zwei Rudern
Wappen Rottach-Egern

Wappenbeschreibung

"Schild silbern, geteilt durch einen roten Querfluß, oben der Rumpf eines blauen Fischreihers mit einem Fisch im Schnabel, unten ein gründer Kahn mit zwei Rudern"

Rottach-Egern ist seit 1976 als heilklimatischer Kurort anerkannt. Sie kann 3200 Gäste beherbergen. Das Gemeindegebiet von Rottach-Egern umfaßt 59,19 qkm und liegt 740-1700 Meter über dem Meeresspiegel. Der Tegernsee ist 6 km lang, ca. 2 km breit, 72 m tief.

Information zum Wort "Wappen"

Das Wort "Wappen" stellt die niederdeutsche Sprachform des Wortes "Waffen" dar. Es tauchte erstmals im 12. Jahrhundert in der speziellen Bedeutung von "Waffenzeichen" auf. Die ersten Wappen sind Zeichen mit Fernwirkung, die auf Schild, Helmen, Rüstungen, farbigen Bannern und Pferdedecken angebracht wurden.Als umfassende Kulturerscheinung verbreitete sich das Wappenwesen sehr schnell über die Kreise des Adels hinaus, und schon im 15. Jahrhundert lassen sich sehr viele bürgerliche Wappen nachweisen.

Das Rathaus von Rottach-Egern

erbaut 1865 von Korbinian Enterrottacher, Kalkofen. Später (von 1887 bis 1907) als "Villa Valerie" im Besitz von Marie Louise Gräfin Larisch, geborene Freiin Wallersee, Nichte und Hofdame der Kaiserin Elisabeth (Sisi) von Österreich, Vertraute von Kronprinz Rudolf von Habsburg. Bis 1926 Fremdenpension.

  • 1927 für 63.000 RM von der Gemeinde gekauft, seither Rathaus.
  • 1959 Um- und Anbau (Turm) von Arch. Willy Müller, Rottach-Egern. Giebelfresko von Lorenz Kilian, Gmund.
  • 1981 Renovierung, Wandfries, Fresko an der Fassade von Georg Hagn, Reitrain.
  • 1997/98 weiterer Umbau und Sanierung durch die Gemeinde.